Die einzige “Bretzel” mit TZ
Auch Hanseaten können Bretzel backen! Den Beweis dafür erbringen Andreas und Sabine Grimmer aus Hamburg auf norddeutschen und rheinischen Volksfestplätzen. Grimmers fabrikneuer Verkaufswagen traf vier Tage vor der Geschäftseröffnung in Hamburg ein. Eigentlich früh genug für die Premiere auf dem Hamburger Dom. Aber da war ein Manko: Außen befand sich das Geschäft noch im “Rohzustand”, ohne jeden farbigen Anstrich.
Andreas und Sabine Grimmer hatten den 7,50m breiten und 2,5m tiefen Verkaufswagen ganz bewußt so bei der Spezialfirma Bohlen&Paas bestellt -um Kosten zu sparen. Denn das jungverheiratete Unternehmerpaar- “er” war damals , im Frühjahr 1988, gerade 23 Jahre jung und “Sie” erst 22 - mußte beim Start in die Selbständigkeit sparsam wirtschaften. Aber die beiden wußten auch, daß mit Provisorischem, halbfertigem oder zweitrangigem keine Chancen bestehen für gute Standplätze auf den großen Volkfesten. Deshalb suchten und fanden sie eine kostensenkende Möglichkeit: Den Außenanstrich und die Frontmalerei erbrachten Sie zum Teil in Eigenleistung. Die Voraussetzungen dafür waren optimal: Ein naher Verwandter stellte seine Halle in Hamburg als “Malerwerkstatt” zur Verfügung, “ihr” Vater hat Talent für Dekorations-Entwürfe und ansprechende Aufmachungen, und Andreas selbst ist handwerklich vielseitig begabt. Als Fachkraft kam noch der Hamburger Maler Egon Wolter hinzu. Ganze 36 Stunden dauerte es , bis sich Grimmers reisende Bretzel-Bäckerei in blitzsauberen Anstrich präsentierte.
“Alles makellos” staunten Kollegen und Konkurrenten auf dem Hamburger Heiligengeistfeld. “Auch die Schrift ist korrekt”, lobte ein Mann vom Fach, und er wußte, wovon er sprach: Unfachmännische, nicht stilgerechte Beschriftungen schaden dem Ruf und dem Rang - bei Imbißgeschäften noch mehr als bei Vergnügungsbahnen.
Also alles klar zur saisonalen Jungfernfahrt über die Volksfestplätze?
Keineswegs. Gerade sollte der erste Schluck auf das neue Geschäft genommen werden, da entdeckte einer, daß die Frontbeschriftung zwar in Ihrer Art korrekt war, nicht aber die Schreibweise: Das Wort Brezel war - und das gleich viermal in großen Lettern - mit “tz” geschrieben, Bretzel also. Und zu ändern war da nichts mehr vor der Volksfest - Eröffnung.
Eine Blamage? “Heiß und Kalt” lief es mir damals über den Rücken, erinnert sich Sabine Grimmer und gesteht, daß sie den Tränen nahe war. Diese peinliche Panne war eine Folge des Zeitdrucks, unter dem das neue Reisegeschäft bemalt und beschriftet werden mußte, konnte man dem Publikum ( das bekanntlich die Minuspunkte schneller entdeckt als die Pluspunkte) nicht pausenlos erläutern.
Sabine Grimmer wälzte alte Lexika. Und sie fand heraus, daß die Schreibweise “Bretzel” oder “Bretze” dereinst tatsächlich üblich war. Ergo machte Andreas Grimmer aus der kleinen Not eine große Tugend: Er ließ die Bretzel ganz einfach Bretzel sein und verzichtete auf jegliche Änderung der Schreibweise. “Dieser Gag,” davon ist Andreas Grimmer überzeugt, “ hat unseren Bekanntheitsgrad schnell gesteigert, beim Publikum und auch bei Städten und Behörden.”
Der Begriff Bretzel mit TZ ist gesetzlich geschützt
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